Freitag, 8. August 2014

Nachbearbeitung bei Bergphotos wichtig?

Zum Anfang möchte ich erstmal eines klar stellen: Nachbearbeitung am PC sollte dafür verwendete werden gute Bilder noch besser zu machen, nicht schlechte zu retten.
UND photographiert in RAW, dann bleibt viel mehr Spielraum zur Nachbearbeitung.

Ich möchte auch nicht sagen, dass Nachbearbeitung mit kostenlosen Tools/Programmen unmöglich ist, ABER (semi-)professionelle Programme bieten einen weit größeren Komfort und letztendlich auch bessere Qualität. Klassische Beispiele sind natürlich Capture One 7 (kaufen) und Adobes Photoshop (CC) und Lightroom (kaufen).
Tipp: für alle Programme stehen 30 Tage Testversionen zur Verfügung, danach kann man sich für die Software entscheiden, die einem am Besten gefällt.

 Für mich persönlich ist zur reinen Nachbearbeitung Lightroom 5 die beste Software und auch für alle meine Beispiele werde ich Lightroom verwenden.

Klassische Ansicht vom Lightroom 5
"Warum soll ich denn meine Bilder nachbearbeiten, das kostet doch nur Zeit und schön sind sie so auch?" fragte mich neulich ein Freund. Ganz einfach! Zum einen geht Nachbearbeitung mit dem richtigen "Workflow" richtig flott und zum anderen kann man so seine Bilder vom "ganz normalen" Durchschnitt abheben und gleichzeitig viel professioneller wirken. Und dies mit ganz wenigen einfachen Schritten...

1) Wolken verbessern mit dem Spitzlicht/Lichter-Regler
links unbearbeitet - rechts Lichter-Regler auf -100
In 99% der Fälle sorgt der Lichter-Regler für eine höhere Plastizität und einen höheren Detailgrad der Wolken, dadurch wirken die Wolken realistischer. Zudem wird der Himmel meist blauer - man muss aber aufpassen, dass man diesen Effekt nicht übertreibt, da sonst ein künstlicher Look erzeugt wird.
Die eigentliche Bearbeitung ist ganze easy: Lichter-Regler in den negativen Bereich ziehen, so weit bis dir die Veränderung gefällt.

2) Klarheit/Nachträgliches Schärfen


Der Klarheit-Regler sorgt für mehr subjektive Schärfe des Betrachters, meist wir dauch der Kontrast verstärkt. Ich schärfe fast alle meine Berg Photos nach, ich finde sie erhalten so zusätzliche Brillanz. Ganz wichtig ist der Maskieren-Regler bei Lightroom 5, weil man damit nur bestimmte Bereiche, die man hervorheben möchte nachschärfen kann. Die Maskierung kann man mit gedrückter "Alt" Taste sehen.

3) Teiltonung
Teiltonung ist der einfachste Weg seine Bilder professionell aussehen zu lassen. Ist einfach so. Dabei kann man den Hellen und den Dunklen Bereichen jeweils eine Tönung der Farbe zu weisen und diese in der Sättigung anpassen. Am Ende erhält das Photo dadurch einen bestimmten Farb-Look, wenn man sich auf einen festlegt, kann man ihn auch als sein Markenzeichen verwenden. Besonders oft werden gelbliche Looks verwendet, um ein Sonnenschein-Flair zu erzeugen. Besonders gut, finde ich, wirkt die Teiltonung bei Schwarz-Weiß Motiven. Es wirkt dann nicht einfach "Grau in Grau" sondern "cooler"/moderner.
"Einfach" nur S/W: wirkt etwas Retro...

auch S/W, aber mit der Teiltonung
Die Teiltonung an sich ist reine Übungssache und auch ich spiele immer an den Reglern herum bis mir der Look so gefällt, wie ich ihn haben will.

4) HSL-Farbanpassungen

Die HSL-Farben sind eine feine Sache, ich kann einzelne Farben in Sättigung, Luminanz und im Farbton mit wenigen Klicks anpassen und das Bild verbessern.
Ein auf Bergphotos beliebter Effekt ist das "Verblauen" der weiter entfernten Bergketten und Gipfel - genauer meint es, dass bis zum Horizont die Landschaft immer blauer wird. Um diesen Effekt zu unterstützen muss man nur die Farben Aquamarin, Blau und evtl. auch Lila in ihrer Sättigung ein wenig erhöhen. Aber auch hier gilt: Weniger ist oft mehr! Man kann seine Photos damit auch schrecklich verunstalten, da auch der Himmel und alle anderen Blautöne von diesem Effekt betroffen sind. Klar sollt auch sein, dass man den Effekt auch nur bei Motiven anwenden sollte, die von sich aus schon diese "Verblauung" haben.
Man kann sie allerdings auch dafür nutzen das Grün der Hänge etwas strahlender wirken zu lassen und etc.
Orginal-Photo, kleinere Anpassungen, keine HSL-Anpassungen
Zur besseren Sichtbarkeit überstärkte Blautonung des Hintergrundes

Anpassungen des Bildes oben

Also Nachbearbeitung ist eigentlich ganz leicht und nach Standartkorrekturen, wie Belichtung und Weißabgleich, kann der Spaß losgehen. Dann steht professionell aussehenden Photos nichts mehr im Weg. Aber oft sorgt erst die richtige Mischung für das perfekte Endergebnis - Los probier es aus!!!
Alle Bearbeitungen sind natürlich auch mit anderen Programmen, als Lightroom machbar.

Viel Spaß beim Bearbeiten!

Berlin, 08.08.2014
Leon Buchholz

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